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Nicht den gläsernen Menschen sondern gläserne Institutionen brauchen wir!


Ja so sieht´s aus. Sogar schon in den Massenmedien wird´s verbraten: der gläserne Mensch – ein Schlagwort jagt das andere. Sogar der Präsident des Verfassungsgerichtshof, Gerhart Holzinger, fordert von Bürgern und Politik mehr Sensibilität im Umgang mit Daten und die Presse titelt online

Holzinger: “Gläserner Mensch ist eine reale Bedrohung”.

Witzig ist nur, dass kein Wort darüber verloren wird, dass die Institutionen ihre Daten offen legen sollten. Was hat man denn zu verbergen? Nicht der gläserne Mensch ist die Bedrohung, sondern die Institutionen die diese Datensammlungen zentralisieren, dokumentieren und Geschäftsprozesse daran ausrichten. Ich weiß, dass es in der heutigen Zeit naiv klingt, aber Tatsache ist, dass jede Institutionen,  staatlich oder privat, zum Wohl der Menschheit erschaffen wurde. Klingt fast gestört, wenn man die Realität kennt, aber das Wohl der Menschheit ist die einzige Daseinsberechtigung, die eine Institution im eigentlichen Sinn hat. Sonst wäre sie sinnlos…somit nicht als Institution tragbar. Unrentabel im Sinn des Menschenwohles. Institutionen sind Instrumente, Wirtschaftsysteme sind Abstraktionen um das Zusammenleben, den Austausch unserer Aktivitäten und unser gemeinsames Wohl zu gewährleisten. Ich weiß natürlich, dass die Realität anders aussieht, aber Freunde…wir alle sind die Realität. Wir schaffen diese Realität, jeden einzelnen Moment.Also tut nicht so als ob euch das nichts angeht, oder als ob ihr damit nie etwas zu tun habt. Und glaubt auch ja nicht, dass euch nichts passiert wenn ihr nicht hinseht, oder nichts darüber wisst. Das wäre so wie am Gleis zu sitzen und nicht hinzusehen, wenn der Zug über euch drüberrollt.

Was tun, alles meiden vielleicht?

Ganz und gar nicht. Informiert bleiben und fordern. Mitbestimmen und mitgestalten. Seit tausenden von Jahren die selben Worte, zum Glück nicht immer von mir (Jesuskomplex…das sollte ich mir mal ansehen lassen). Wenn wir unser Leben schon in die Hand von Institutionen legen wollen, dann müssen die transparent sein. Durchsichtig wie Glas, nachvollziehbar, mit offenen Türen. Die Institutionen müssen gläsern werden, besonders wenn wir alle das schon sind. Datensätze in einer riesigen Datenbank, festgeschrieben ohne wenn und aber, keine Möglichkeit zur Korrektur, und nur für die Gestalten an den Machthebeln einsehbar. Das ist der Grund warum Suchmaschinen so im Geschäft sind. Weil die Menschheit das erste Mal(zumindest bewusst) so eine Menge an Daten angehäuft, hat und das noch weiter tut. Und diese Daten müssen, damit sie Sinn machen, gefiltert werden, durchsuchbar und damit verwendbar werden. Denn ohne Verwendungszweck wäre dieser ganze Aufwand sinnlos.

Darum kümmert euch um die neuen Medien, um soziale Netzwerke. Redet miteinander und findet neue Kommunikationsformen. Wichtig ist, dass wir am Ball bleiben. Mein Artikel ist sicher bei Google schon im Index. Und das hat Vor- und Nachteile. Und Nachteile hat es nur weil ich nicht weiß was Google damit machen wird. Weil die Institution dahinter zu groß ist um wahrgenommen zu werden. schön ist aber, dass wir uns so finden. Also warum ist Google dann kein öffentliches Eigentum? (Ja, ja, jetzt schreien wieder alle laut…du Kommunist. Ich bin Humanist)

Entschuldigt, ich hatte eben eine Diskussion mit meinem Freund, dem Herrn W., und die hat mich wieder so aufgewühlt, dass ich mir das von der Seele schreiben musste.

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